©G.Czimbal
András Petőcz
Writer in Residence / Ateliergast Februar / Ungarn
Der in Budapest geborene Autor arbeitet nach dem Abschluss des Studiums an der Budapester Universität als Redakteur des Journals Jelenlét (Präsenz), schließt sich in den 1980er-Jahren avantgardistischen Kreisen der demokratischen Opposition an, kooperiert mit internationalen Künstlergruppierungen und befasst sich mit visueller und akustischer Dichtung.

1990 erschien sein Gedicht Európa metaforája (Die Metapher Europas), das als Symbol der Wende und schönstes Gedicht des Jahres mit dem Robert-Graves-Preis ausgezeichnet wurde. Seine Lyrik erschien in Einzelbänden und zahlreichen Anthologien. Seine Auslandsaufenthalte führten ihn u.a. in die USA und nach Frankreich. Neben der Arbeit am Gedicht legt der Schriftsteller auch viel beachtete Prosa vor: Sein zweiter Roman Idegenek (Fremde, 2010 auf Deutsch erschienen) wurde mit dem Sándor-Márai-Preis ausgezeichnet. András Petőcz erhielt weiters u. a. den Attila-József-Preis und das Ritterkreuz des Ordens der Republik Ungarn.


Länger als ein halbes Jahr bleiben wir nie am gleichen Ort.
So sorgt meine Mutter für meine Sicherheit.
Auch beim Packen redet sie:
"Es reicht nicht mit dem Kopf zu lügen", sagt sie. "Man muss aus dem Bauch heraus lügen können. Blitzschnell. Felsenfest. Nur so bleibst du am Leben."
(Aus: Fremde, aus dem Ungarischen von Miklos Pataky, Gabriele Schäfer Verlag 2010)
Lesung

András Petőcz liest im Rahmen seines Aufenthalts im Collegium Hungaricum Wien.