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Jasmina Topić
Serbien / Writer in Residence / Ateliergast Dezember
Jasmina Topić wurde in Pančevo (Ex-Jugoslawien)
geboren und studierte an der Universität Belgrad
serbische Sprache und Literatur. Neben ihrem
Hauptbetätigungsfeld Lyrik arbeitet sie als
Literaturkritikerin und publiziert auch Prosaarbeiten und Essays. Ihr Lyrik-Debüt erschien 1997,
gefolgt von vier weiteren Gedichtbänden. Jasmina
Topić arbeitete acht Jahre lang als Journalistin
für das Wochenmagazin Pančevac und betätigt
sich als freie Mitarbeiterin für die slowenische
Tageszeitung Dnevnik.
Die Autorin ist Teilnehmerin am Projekt Word Express (im Rahmen von Literature Across Frontiers, UK). Ihr Interesse gilt u.a. den sich verändernden Bedingungen der Literatur im Multimediazeitalter - was sich auch in ihrer Teilnahme an Performances, Theater- und Fotoworkshops ausdrückt. Als Herausgeberin betreut sie den Rukopisi/Handwritings-Almanach - eine Lyrik- und Kurzprosa-Anthologie mit Texten junger Autor/innen aus Ex-Jugoslawien, und ist Co-Herausgeberin des Literaturmagazins Kvartal.
Die Leere niederschreiben
Unter dem klaren Winterhimmel.
Man stelle sich vor: Gehisste weiße Flaggen,
flackernd im Wind.
Noch Ungeschehenes, das ins Haus steht;
sein Anker ist eben erst getilgte Vergangenheit.
Einen Gedanken in die Tageszeitungen schmuggeln,
die immer von Nachrichten überquellen,
was eigentlich auf der anderen Seite der Wirklichkeit,
auf der weder du noch ich leben, geschehen ist.
Doch keine Schlagzeile beschreibt die Wolkenlosigkeit
eines Wintertags unter der trügerischen Sonne,
deren Strahlen ein Wappen auf die weißen Flaggen
zeichnen,
während sie wehen -
ungedruckte Schlagzeilen ...
Es reicht, Zeit darauf zu verwenden. Dies und das.
Es ist schwerer, die Nacht zu erwarten mit einem
auf einen Punkt fixierten Blick.
Und sie bewegt sich doch.
Während wir weiter ein sanftes Ende erwarten.
Unter dem klaren Winterhimmel.
Man stelle sich vor: Gehisste weiße Flaggen,
flackernd im Wind.
Noch Ungeschehenes, das ins Haus steht;
sein Anker ist eben erst getilgte Vergangenheit.
Einen Gedanken in die Tageszeitungen schmuggeln,
die immer von Nachrichten überquellen,
was eigentlich auf der anderen Seite der Wirklichkeit,
auf der weder du noch ich leben, geschehen ist.
Doch keine Schlagzeile beschreibt die Wolkenlosigkeit
eines Wintertags unter der trügerischen Sonne,
deren Strahlen ein Wappen auf die weißen Flaggen
zeichnen,
während sie wehen -
ungedruckte Schlagzeilen ...
Es reicht, Zeit darauf zu verwenden. Dies und das.
Es ist schwerer, die Nacht zu erwarten mit einem
auf einen Punkt fixierten Blick.
Und sie bewegt sich doch.
Während wir weiter ein sanftes Ende erwarten.
(Auszug aus dem Gedicht Die Leere niederschreiben, aus dem Serbischen von Fabjan Hafner)
Jasmina Topić LIEST
Freitag, 6. Dezember 2019, 19.00 Uhr
im Rahmen der Lyrik-Präsentation im Literaturhaus NÖ
Freitag, 6. Dezember 2019, 19.00 Uhr
im Rahmen der Lyrik-Präsentation im Literaturhaus NÖ